Hoffnung, Glaube und Liebe

      Die göttlichen Tugenden



Hoffnung, Glaube und Liebe sind also die einzigen Kräfte, die uns in die Lage versetzen, unser Leben unter den besten physischen, psychischen und spirituellen Bedingungen zu durchschreiten. Auf Gott zu hoffen, befreit uns von den Sorgen des materiellen Lebens. An Ihn zu glauben, befreit uns von allen Illusionen. Und ihn zu lieben, ermöglicht es uns, den Gipfel zu erreichen und dort auch bleiben zu können, ohne einen Absturz zu riskieren.

Setzt euch mit dem Leben von Menschen auseinander, die Glauben, Hoffnung und Liebe haben, seht euch an, wie sie arbeiten, wie sie immer stärker, schöner und lebendiger werden, wie sie Schwierigkeiten meistern und Prüfungen durchstehen und jede von ihnen als mögliche Bereicherung empfinden. Diese drei Tugenden erscheinen euch weit hergeholt und fremd, weil ihr sie auf zu abstrakte Weise betrachtet. Ihr spürt nicht, dass sie die drei Säulen des psychischen Lebens bilden. Um euch zu helfen, ihre Wichtigkeit zu verstehen und zu spüren, gebe ich euch eine Übung, die ihr machen sollt.

Man bezeichnet den Glauben, die Hoffnung und die Liebe als die »göttlichen Tugenden«, weil man durch sie mit Gott in Verbindung treten kann. Aber auch hierbei neigen die Menschen dazu, Gott als etwas Abstraktes zu betrachten. Wenn sie sich Ihn nicht als einen alten Mann mit langem weißen Bart vorstellen, der damit beschäftigt ist, ihre guten und vor allem ihre schlechten Taten zu notieren, um sie dafür zu belohnen oder zu bestrafen, dann wissen die meisten nicht recht, wie sie sich Ihn vorstellen sollen. Ich habe es euch jetzt schon sooft erklärt: Das beste Bild von Gott ist die Sonne, die Leben, Licht und Wärme verteilt. Nur Leben, Licht und Wärme der Sonne können uns eine Ahnung davon vermitteln, was die Kraft, die Weisheit und die Liebe Gottes sind. Jetzt liegt es an uns, mit dieser göttlichen Kraft, Weisheit und Liebe in Kontakt zu treten. Und wie können wir das? Mit Hilfe der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe. Durch unsere Hoffnung, unseren Glauben und unsere Liebe können wir mit der Quintessenz der Gottheit in Berührung kommen, die Weisheit, Kraft und Liebe ist.

Hier also die Übung: Sprecht langsam und indem ihr euch auf jedes einzelne dieser Worte konzentriert das folgende Gebet: »Herr, ich liebe Deine Weisheit, ich glaube an Deine Liebe, ich hoffe auf Deine Kraft.« Durch unsere Liebe kommunizieren wir mit der göttlichen Weisheit, durch unseren Glauben kommunizieren wir mit der göttlichen Liebe und durch unsere Hoffnung kommunizieren wir mit der göttlichen Kraft. Dies sind sehr einfache Begriffe, die aber einiger Erklärungen bedürfen.




"Herr, ich liebe deine Weisheit"

Die Weisheit hat etwas mit Kälte gemeinsam und die Liebe mit Wärme. Unser Herz hat viel Wärme, viel Schwung und Enthusiasmus, aber es spürt, dass es unwissend ist, dass ihm das Unterscheidungsvermögen und das richtige Maß fehlt, sodass es Gefahr läuft, zahlreiche Fehler zu begehen und zu leiden. Daher muss es das lieben und nach dem suchen, was ihm fehlt und was es braucht: nach Weisheit.




"Ich glaube an deine Liebe"

Man braucht die Liebe nicht zu lieben, aber man sollte an sie glauben. Ein Kind glaubt an die Liebe seiner Mutter und fühlt sich deshalb bei ihr sicher. Liebe und Glaube sind miteinander verbunden. Wenn ihr an jemanden glaubt, wird er euch lieben. Liebt ihn und er wird an euch glauben. Und da die Liebe des Schöpfers das Fundament des Universums ist, ist Er es – und nur Er – dem man absolutes Vertrauen entgegenbringen kann. Unser Glaube an die Geschöpfe und Dinge hat nur dann eine solide Basis, wenn wir zunächst unseren Glauben an die göttliche Liebe entwickelt haben.




"Ich hoffe auf deine Kraft"

So oft hört man, dass es die Hoffnung ist, die uns am Leben hält. Zu jedem Jahresbeginn wünscht man sich gegenseitig das Beste und hofft, dass das neue Jahr besser als das vergangene sein wird und Lösungen für alle Probleme bringt. Aber worauf gründen all diese Hoffnungen? Auf Geld und Waffen... auf schwache, labile Menschen. Deswegen werden diese Hoffnungen immer enttäuscht. In Wahrheit kann man nur auf die wahre Kraft und die wahre Beständigkeit zählen, die göttliche Kraft und Allmacht.

Seht ihr jetzt, wie dieses Gebet Verbindungen zur göttlichen Welt herstellt? Wenn ihr sagt: »Herr, ich liebe Deine Weisheit«, treten eure Liebe und die göttliche Weisheit miteinander in Kontakt und Gott gewährt euch, aufgrund eurer Liebe, dass ihr weiser werdet. Wenn ihr sagt: »Herr, ich glaube an Deine Liebe«, dann zieht euer Glaube die Liebe Gottes an und Gott liebt euch, weil ihr an Ihn glaubt. Wenn ihr sagt: »Ich hoffe auf Deine Kraft«, dann wendet sich eure Hoffnung an die göttliche Kraft, die dank eurer Hoffnung beginnt, euch zu schützen.

Hoffnung, Glaube und Liebe entsprechen jeweils der Form, dem Inhalt und dem Sinn. Die Hoffnung steht in Zusammenhang mit der Form (dem physischen Körper), der Glaube mit dem Inhalt (dem Herzen), und die Liebe mit dem Sinn (dem Intellekt). Die Form ist es, die den Inhalt gestaltet und schützt. Der Inhalt bringt die Kraft hervor, und die Kraft hat nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie einen Sinn hat.

Wenn der Mensch durch verschiedene Ereignisse enttäuscht und über sein Schicksal frustriert ist, neigt er dazu, alles in die Zukunft zu verlagern: »Schon bald, in einigen Tagen, in einigen Monaten... wird es besser gehen«. Natürlich gibt man erst zuallerletzt die Hoffnung auf, aber während man auf bessere Zeiten wartet, muss man etwas finden, worauf man sich stützen kann, um durchzuhalten. Dazu braucht man aber nicht nur den Glauben, sondern man muss auch das Leben in seinem Inneren aufrechterhalten, Wärme und Schwung bekommen und dank der Liebe bewahrt man diesen Schwung. Sonst kann die Hoffnung nur eine Flucht vor der Realität sein, und dann wird auch sie uns eines Tages verlassen.

Um niemals die Hoffnung zu verlieren, muss man den Glauben und die Liebe in seinem Inneren nähren und sie jedes Mal, wenn Schwierigkeiten auftauchen, zu Hilfe rufen. Im Allgemeinen tun die Menschen jedoch genau das Gegenteil. Bei der geringsten Enttäuschung, beim kleinsten Hindernis verschließen sie ihr Herz, verlieren den Glauben und auch die Hoffnung verlässt sie... außer jene, sich zu rächen, und das mit Mitteln, die nicht immer sehr empfehlenswert sind. Aber das beunruhigt sie nicht. Sie finden alle möglichen Argumente, um ihre feindselige und rachsüchtige Einstellung zu rechtfertigen. Wie kann man ihnen nur begreiflich machen, dass die Schwierigkeiten ganz im Gegenteil durch Glauben, Hoffnung und Liebe besiegt werden? Ja, die Schwierigkeiten bekommen wir ganz gezielt, um diese drei Tugenden zu entwickeln. Das setzt aber voraus, dass Gott Gegenstand dieses Glaubens, dieser Hoffnung und dieser Liebe ist. Diese drei Tugenden können mit den drei Seiten eines Prismas aus Kristallglas verglichen werden. Die göttliche Gegenwart ist dann der Sonnenstrahl, der auf dieses Prisma fällt und in die sieben Farben gebrochen wird.

Um die Weisheit, die Liebe und die Kraft Gottes anzuziehen, müssen wir also mit diesen drei Tugenden, der Liebe, dem Glauben und der Hoffnung arbeiten. In uns sind diese drei Tugenden jeweils mit dem Gehirn, den Lungen und dem Magen verbunden und können deren Zustand verbessern, da unsere physische Gesundheit auch von unserer psychischen und spirituellen Gesundheit abhängt. Für euren Magen solltet ihr also eure Hoffnung stärken, für eure Lungen euren Glauben und für euer Gehirn eure Liebe, denn durch die Liebe entwickelt man die Weisheit.

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