Tagesgedanke vom Donnerstag, den 6. September 2018

Die Weisheit, sie ist Gottes Erstgeborene, ist aber die jüngste Erscheinung im Menschen - Seit Jahrtausenden hatten die Instinkte viel Zeit

6.9.2018

Seit Jahrtausenden hatten die Instinkte viel Zeit, sich im Menschen zu entwickeln. Aber die Fähigkeit der Unterscheidung und des Nachdenkens, welche erst viel später entstanden ist, ist noch nicht fest verankert. In Wirklichkeit bestand die Weisheit schon vor allen anderen Tugenden, aber weil sie zu einer Region gehört, die sehr weit von den Instinkten, die im Menschen wohnen, entfernt ist, muss sie einen langen Weg zurücklegen, um sich kundzutun, sich zu äußern, und sie wird sogar nicht immer gut akzeptiert. Die Weisheit existierte schon vor der Erschaffung der Welt. So steht es in der Bibel im Buch der Sprüche geschrieben. Die Weisheit präsentierte sich und sagte: »Der Herr schuf mich vor langer Zeit, ich war sein erstes Werk, noch vor allen anderen. In grauer Vorzeit hat er mich gebildet; und so war ich schon da, als es die Erde noch gar nicht gab. Zu dieser Zeit gab es noch keine Quellen, und es standen weder Berge noch Hügel… Als Er das Fundament der Erde legte, da war ich bei Ihm, war sein Ergötzen Tag für Tag, spielend an seiner Seite.« (Sprüche 8, 22-23 und 29-30.) Die Weisheit ist also als Erstes erschienen, die Erstgeborene Gottes, aber ihr Einzug in den Menschen ist noch nicht lange her. Das ist der Grund, warum es noch Zeit brauchen wird, bis sie sich tief in ihm verwurzelt.