Tagesgedanke vom Montag, den 29. Dezember 2014

Endloses Licht - Ain Soph Aur, jenseits der Sephira Kether

29.12.2014

Im Sephirotbaum, jenseits der Sephira Kether, erwähnen die Kabbalisten einen Raum, den sie Ain Soph Aur, Licht ohne Ende, genannt haben. Dieser Raum ist undurchdringlich, es ist das Absolute, das Unmanifestierte, von dem man keinen Begriff hat, und von dem Kether, als manifestierte Gottheit, eine Ausströmung ist. Die Gottheit, so wie die Kabbalisten sie verstehen, ist jenseits von Licht und Dunkelheit, jenseits der erschaffenen Welten. Und um dieses Mysterium der Gottheit jenseits von Ain Soph Aur noch besser auszudrücken, haben sie eine Region in Betracht gezogen, die sie Ain Soph, also »ohne Ende« nannten. Und noch jenseits von Ain Soph gibt es Ain: »ohne«. Im Ursprung des Universums steht also eine Verneinung. Aber dieses »ohne« was Abwesenheit, Fehlen, bedeutet, meint dennoch keine Nichtexistenz. Ain ist nicht das Nichts, das sich manche unter dem Nirwana der Hindus vorstellen. Eigentlich ist es gerade das Gegenteil. Ain Soph Aur ist, wie das Nirwana, ein Leben jenseits der Schöpfung, der Manifestation und es ist so jenseits von ihr, dass es eine Nichtexistenz zu sein scheint. Ain Soph Aur… Ain Soph… Ain… auf diese Weise haben die Kabbalisten versucht, Realitäten in Betracht zu ziehen, die unserem Verständnis entgehen. Es ist unmöglich, über das Absolute zu sprechen, aber wir sollten einen Begriff davon behalten und Gott danken; Er ist unser Himmlischer Vater, der uns liebt, der uns hilft, zu wachsen, und der in unserem Herzen wirkt. Selbst wenn sie unzureichend sind, lassen uns die Worte diese Wirklichkeit doch erahnen.