Tagesgedanke vom Donnerstag, den 4. August 2016

Gelassenheit des Weisen - er ist inspiriert durch seinen Glauben und die Kraft seines Geistes

4.8.2016

Man fragt sich manchmal, woher jener Ausdruck der Gelassenheit kommt, der die Züge bestimmter Weiser charakterisiert. Ganz einfach daher, dass es ihnen gelungen ist, die Angst vor jeglichem Verlust zu überwinden. Sie haben sich bis zu jenem Gipfel erhoben, auf dem sie spüren, dass in ihnen etwas Unzerstörbares existiert, was ihnen nicht genommen werden kann. Ein echter Weiser ist sich bewusst, dass die einzige Realität in ihm und in allen Wesen jener dem Bösen unzugängliche und vor aller Drangsal geschützte Gipfel ist: Der Geist, der Funke, den Gott dem Menschengeschöpf übertragen hat. Aber wie gelangt man dorthin? Indem man an sich selbst arbeitet, indem man seine Gedanken und Gefühle reinigt, um nach und nach die dichten Schichten aufzulösen, die uns von jenem Funken trennen und die uns daran hindern zu fühlen, dass er die einzige Wirklichkeit ist. Was die Religion göttliche Fügung nennt, ergibt sich aus dieser in bestimmten Wesen verankerten Gewissheit, die die Erfahrung gemacht haben, dass in ihnen etwas absolut Unangreifbares existiert, das über jegliche Widrigkeit erhaben ist.