Tagesgedanke vom Mittwoch, den 4. Juni 2014

Klarheit - über sich selbst ist notwendig, um einem Ideal zu dienen

4.6.2014

Es ist besser, sich gut zu verhalten, aber sich schlecht verhalten ist noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Man begegnet Personen, die ein großes Ideal von Gerechtigkeit, Großzügigkeit und Hingabe haben, ja, das kann man nicht abstreiten. Aber ein Ideal haben bedeutet noch nicht unbedingt, dass man in der Lage ist, es zu realisieren. Wer nicht sieht, dass er im Begriff ist, im Widerspruch zu seinem Ideal zu handeln, landet am Ende in unentwirrbaren Komplikationen. Er hat Misserfolge, wird von den anderen abgelehnt und versteht nicht warum. Er hält sich für tadellos und ist überzeugt, dass die anderen ihm beipflichten oder ihn sogar bewundern müssen. Das, was mit ihm geschieht, verwirrt ihn, und nachdem er über sich selbst völlig im Unklaren ist, bildet er sich ein, alle würden sich gegen ihn verbünden, was seine Gedanken und Gefühle sehr negativ beeinflusst. Er lehnt sich auf und in dieser Auflehnung verliert er nach und nach die guten Eigenschaften, die er in den Dienst seines Ideals stellen wollte. Und dies einfach nur, weil er sich weigert, anzuerkennen, dass es schwieriger ist als er dachte, sein Handeln mit seinem Ideal in Übereinstimmung zu bringen, und weil er unfähig ist, sich so zu sehen, wie er ist. Um auf der Höhe seines Ideals zu sein, muss man also zuerst Klarheit über sich selbst haben.