Tagesgedanke vom Sonntag, den 27. April 2003

Das Bedürfnis nach Veränderung ist an sich nichts …

27.4.2003

Das Bedürfnis nach Veränderung ist an sich nichts Schlechtes, doch in einigen Bereichen behindert es eure Entwicklung. Es ist gut, in einer Freundschafts- oder Liebesbeziehung erst etwas zu zögern, um Für und Wider richtig abzuwägen. Wenn man sich aber einmal gebunden hat, sollte man sich nicht mehr rückwärts bewegen. In gleicher Weise habt ihr das Recht, die Ange-legenheit gut zu prüfen und sogar misstrauisch zu sein, bevor ihr euch für eine spirituelle Lehre und einen Meister entscheidet. Es ist in Ordnung, dass ihr euch fragt, ob der Meister eurer Mentalität, euren Zielen und eurem Ideal entspricht und ob seine Lehre eurer innersten Natur entspricht. Aber wenn ihr eingetreten seid, ist es sehr schlecht für eure Entwicklung, dieser Verpflichtung nicht treu zu bleiben. Wie wollt ihr innerlich etwas Solides und Beständiges aufbauen, wenn ihr euch je nach Lust und Laune, euren Einfällen oder eurer Neugier folgend, mal zur einen, mal zur anderen Seite hin bewegt? Spirituelle Erfahrung besteht nicht darin, haufenweise Begegnungen zu haben, einmal mit einem hinduistischen Meister, dann mit einem Sufi, dann wieder mit einem Zen-Meister usw. Spirituelle Erfahrung ist wie eine Furche, die man in sich zieht und die man unablässig vertieft. Was aber will man vertiefen, wenn man ständig den geistigen Führer und die Richtung ändert?