Tagesgedanke vom Dienstag, den 20. Juli 2021

Objektive und subjektive Welt - die Wissenschaft beschränkt sich auf die fünf Sinne

20.7.2021

Die Wissenschaft befasst sich mit der objektiven Welt, weil diese unveränderlich, beständig und von allen in der gleichen Weise beobachtbar ist, und sie lässt die subjektive Welt beiseite, weil diese veränderlich, feinstofflich und daher weniger leicht fassbar ist, um sie zu messen und zu klassifizieren. Sicher, um das psychische Leben zu erforschen, um die Veränderungen zu beobachten, die in Seele und Geist vorgehen, bräuchte man Apparate, die man noch gar nicht konstruieren kann. Das ist aber kein Grund, die Möglichkeit einer solchen Forschung zu verneinen. Mit einer solchen Haltung stellen die Wissenschaftler ihren Ruf infrage. Es wäre klüger von ihnen, zu sagen: »Es mag sein, dass dieser Bereich ungeheure Reichtümer in sich birgt, dass es sich dabei vielleicht sogar um die wahre Wissenschaft* handelt; aber im augenblicklichen Stand unseres Könnens und unserer Forschungsmittel haben wir nicht die Apparate, um ihn zu erforschen. Wir werden versuchen, in der Zukunft so weit zu kommen. Im Augenblick aber beschränken wir uns darauf, das zu studieren, was unseren fünf Sinnen zugänglich ist.« Nun, so müssten sie sagen, wenn sie wirklich aufrichtig und klug wären. * Vgl. Band 223 (P0223DE), »Geistiges und künstlerisches Schaffen«, Kapitel 1 »Kunst, Wissenschaft und Religion«, und Band 234 (P0234DE) »Die Wahrheit, Frucht der Weisheit und der Liebe«, Kapitel 13 »Wissenschaftlicher Fortschritt und moralischer Fortschritt«, und Band 238 (P0238DE) »Der Glaube versetzt Berge«, Kapitel 4 »Wissenschaft und Religion«.