Tagesgedanke vom Dienstag, den 19. Juni 2001

Im Allgemeinen neigen die Männer eher dazu, einer geraden …

19.6.2001

Im Allgemeinen neigen die Männer eher dazu, einer geraden Linie zu folgen, und die Frauen einer gebogenen Linie. Die Frau weiß, dass sie niemals durch Kraft siegen kann: Seit langem in die Abhängigkeit vom Mann gedrängt, hat sie gelernt, Scharfsinn, Geschmeidigkeit und Diplomatie zu entwickeln. Sie hat gelernt, sich aus den verworrensten Situationen herauszumanövrieren. Der Mann dagegen, der dazu neigt, geradeaus zu marschieren, begegnet auf seinem Weg natürlich Hindernissen. Es ist wahr, dass er schließlich wegen all dieser Kämpfe ein außergewöhnlicher Mensch werden kann, ein Mensch, dem man große Verantwortung gibt, denn er lässt sich nicht von der Kritik, der Opposition und den Angriffen stören, denen er auf seinem Weg begegnet. Um ein außergewöhnlicher Mensch zu werden, muss man auf der geraden Linie gehen können. Aber das will nicht heißen, dass eine gerade Linie immer einer gebogenen Linie vorzuziehen ist: Alles hängt von dem Schauplatz und den Umständen ab. Die Bahn des Lichts ist sowohl eine gerade Linie als auch eine Wellenlinie. Das lehrt uns, dass man sowohl nach dem männlichen als auch nach dem weiblichen Prinzip vorwärts gehen soll: zugleich unbeugsam und auch beweglich.