Tagesgedanke vom Samstag, den 16. Juli 2005

Das Bedürfnis, an etwas oder auch an jemanden zu glauben, …

16.7.2005

Das Bedürfnis, an etwas oder auch an jemanden zu glauben, kommt bei den Menschen auf alle möglichen Arten zum Ausdruck. Und wenn sie nicht an Gott glauben wollen oder können, dann drängt es sie, den Mann oder die Frau die sie lieben, zu vergöttern oder auch einen Monarchen, einen Staatschef, einen Künstler, einen Philosophen, einen Wissenschaftler, einen Sportler... Ihr sagt, das sei übertrieben, sie würden nicht so weit gehen, sie zu vergöttern. Ach ja? Und wenn jemand alle seine Hoffnungen in einen Menschen setzt, und je nach dem seine Freude, sein Glück, die Lösung all seiner materiellen Probleme oder den Sinn des Lebens von ihm abhängig macht, wie nennt man das dann? Das machen sie natürlich nur bis zu dem Tag, an dem es offensichtlich wird, dass sie sich von Illusionen genährt haben. Aber ist es denn so schlimm, mit Illusionen über die Menschen zu leben? Oh nein, denn oft sind es gerade die Illusionen, die einem das Überleben erlauben! Bevor wir fähig werden zu verstehen, zu spüren, dass Gott, der Schöpfer aller Welten, der Einzige ist, auf den wir voll vertrauen können, müssen wir glückliche oder unglückliche Erfahrungen machen, dank derer wir klüger werden.