Tagesgedanke vom Sonntag, den 23. Juli 2006

Eines Tages war Nostradin Hodjas Frau Fatme gerade beim …

23.7.2006

Eines Tages war Nostradin Hodjas Frau Fatme gerade beim Wäschewaschen. Da kam ein Rabe geflogen, näherte sich ihr, schnappte sich die Seife und trug sie davon. Gerade wollte sie ihm laut schreiend hinterherlaufen, als Nostradin Hodja, der gerade dabei war Lukums zu essen, ihr nachrief: »Beruhige dich Fatme, der Rabe ist schwärzer als wir, er hat diese Seife nötiger.« Ihr lacht? Aber die gleiche Denkweise haben viele Leute, die sich im Vergleich mit anderen, weniger entwickelten Menschen offensichtlich sauberer und weißer finden. Es ist nicht verboten Vergleiche anzustellen, aber unter der Bedingung, sich mit all jenen zu vergleichen, die ehrlicher, großzügiger und lichtvoller sind als man selbst und sich zu sagen: »Welch einen langen Weg habe ich noch zu gehen!« Man sollte niemals zurückschauen, denn derjenige, der sich immer umdreht, um den zurückgelegten Weg sehen zu können, kommt nicht mehr vorwärts und wird den Gipfel nie erreichen. Ein anderer hingegen, der nicht stehen bleibt, sondern voranschreitet, den Blick fest auf den Gipfel gerichtet, wird eines Tages das Ziel erreichen und kann sich endlich in der wahren Ruhe erholen.